Presseecho Die Harke: Vor Ort die Verwandtschaft „erweitert“

Zum ersten Bredemeier-Treffen kamen 74 Personen nach Uchte / Alle sprachen sich für eine Wiederholung aus

VON HEIDI RECKLEBEN-MEYER

 

STEINBRINK/WARMSEN/UCHTE. Bredemeier – ein Name, der im Nienburger Südkreis  häufiger vorkommt. Jetzt gab es ein großes BredemeierTreffen in Uchte. Und das kam so: Willi Bredemeier (78) forschte für ein Buchprojekt zu Herkunft und Familienbande der Bredemeiers. Er wurde 1940 in Dortmund geboren, seine Mutter SophieLuise stammt aus Bohnhorst und war als junges Mädchen ins Ruhrgebiet gezogen. Verwandtschaft gibt es noch in Bohnhorst und Nordel; aufgewachsen war Willi Bredemeier in Steinbrink. Zur Lesung seines ersten Romans hatte er vor rund einem Jahr – bereits mit dem Blick auf das neue Projekt – auch zahlreiche Bredemeiers eingeladen. Rund 300 Bredemeiers soll es bundesweit geben. 183 von ihnen hatte Bredemeier zu seiner Lesung einst eingeladen, 35 von ihnen waren gekommen. „An diesem Abend hat sich dann gezeigt, dass die Bredemeiers aus dem Kreis Schaumburg und die Bredemeiers aus dem Kreis Nienburg gar nichts voneinander gewusst hatten. Das war überraschend“, erzählt er. Um die Beziehungen zu intensivieren, auch über das Buchprojekt hinaus, wurden Adressen und E-MailKontakte ausgetauscht ein jährliches Treffen anvisiert. Viele Bredemeiers meldeten sich für dieses erste Treffen im Restaurant „Am Bürgerwald“ in Uchte an. Hatten Gerda und Willi Bredemeier, die in Hattingen leben, anfangs noch für das Treffen geworben, war das schon sehr bald nicht mehr notwendig. „Einen solchen Selbstläufer haben wir noch nicht erlebt.

 

Wir haben von uns aus nichts mehr unternommen und keine Bredemeiers mehr angesprochen. Aber es kommen nach wie vor weitere Anmeldungen zum BredemeierTreffen in Uchte herein, auch von Bredemeiers, von denen wir bis dahin nie etwas gehört hatten. Das bedeutet doch: Die Meldungen über unser Treffen verbreiten sich weiter. Und nach den Telefongesprächen, die wir in jeder Woche führen, haben wir den sicheren Eindruck: Alle freuen sich darauf“, teilten Gerda (72) und Willi Bredemeier (78) kurz vor dem Treffen mit. Als Willi Bredemeier mit seinen Familienforschungen begann, glaubte er, dass alle seine Cousins und Cousinen bereits verstorben seien. „Und so sind wir auch in unserer ganz persönlichen Familienforschung weitergekommen. Wir haben einen Cousin mütterlicherseits entdeckt, von denen wir bislang nichts wussten. Ein Cousin und eine Cousine, die ich fast seit sieben Jahrzehnten nicht mehr gesehen habe, sind dabei. Und ein Großneffe, von dem wir ein erstes Mal vor wenigen Wochen gehört haben, ist mitsamt seiner gesamten Familie dabei“, strahlte Willi Bredemeier, der die Gäste gemeinsam mit seiner Frau Gerda begrüßte, die alle Teilnehmer mit Namensschildern ausstattete.

74 Bredemeiers waren zu diesem ersten Treffen nach Uchte gekommen! Viele Bredemeiers lernten sich an diesem Tag in Uchte erst kennen:  angeheiratete und geborene gleichermaßen. Und einige entdecken gemeinsame Wurzeln, denn sie hatten ihre Ahnentafeln mitgebracht und verglichen sie miteinander. So konnte auch die Verwandtschaft in mehreren Fällen noch gleich an Ort und Stelle „erweitert“ werden. Sie hatten sich aus Hille, Porta Westfalica, Warmsen, Preußisch-Oldendorf, Bückeburg, Dortmund, Bochum, Schamerloh, Minden, Detmold, Bremen, Breckerfeld, Werder, Hamburg, Düsseldorf, Pohle, Bielefeld, Bad Oeynhausen, Petershagen, Henstedt-Ulzburg, Borstel, Altdorf und vielen weiteren Ecken Deutschlands auf den Weg in den Nienburger Südkreis gemacht. Auch Jörg-Henrich und Sandra Bredemeier aus Henstedt-Ulzburg waren dabei und hatten die beiden vermutlich jüngsten Bredemeiers zum Treffen mitgebracht: Aiven (7) und Aswin (1). Und der ehemalige Handballnationaltrainer und jetzige Präsident von GWD Minden, Horst Bredemeier, zeigte in seiner launigen Rede, was aus einem Bredemeier so alles werden kann ... „Wir würden auch Bredemeiers mit Y nehmen“, unterstrichen Gerda und Willi Bredemeier. Anfangs hatten sie noch geglaubt, dass die Bredemeiers und Bredemeyers mit „Y“ nichts miteinander zu tun hätten. „Mittlerweile wissen wir das besser. Das kam immer ganz auf den Standesbeamten an, was letztlich niedergeschrieben wurde.“

 

Willi und Gerda Bredemeier arbeiten gegenwärtig an einem Buchprojekt mit dem Arbeitstitel „Die Bredemeiers“ und führen dafür Interviews mit Zeitzeugen und werten Familiendokumente aus. Das Buch soll 2020 im Simon-Verlag erscheinen. „Meine Frau und ich waren nach dem Treffen ziemlich platt“, räumte der 78-Jährige ein. „Zum ersten Sippentreffen der Bredemeiers mit 74 Teilnehmern in Uchte wird es eine Fortsetzung geben. Jedenfalls sprachen sich alle Teilnehmer bei einer Abstimmung geschlossen dafür aus“, berichtete er abschließend. Und die Bredemeiers haben mittlerweile eine eigene Website, die unter https://unterbredemeiers.jimdo.com/ erreichbar ist.